Ist das Seepferdchen ausreichend, um sicher zu schwimmen?

Ist das Seepferdchen ausreichend, um sicher zu schwimmen oder sollten Kinder nach dem bestandenen Seepferdchen weitere Schwimmkurse besuchen?

Ist das Seepferdchen ausreichend um sicher zu schwimmen

Das Seepferdchen-Abzeichen erfüllt nicht wenige Kinder mit Stolz: Endlich haben sie es geschafft, die große Prüfung ist bestanden und sie können schwimmen. Doch was attestiert das Abzeichen wirklich? Und können Eltern sich darauf verlassen, dass ihre Kinder, die die Seepferdchen-Prüfung abgelegt haben, sicher genug schwimmen können, um dabei alleine gelassen zu werden?

Ist das Seepferdchen ausreichend wirklich genug? Oder sollten weitere Kurse besucht werden?

Die Deutsche Lebensrettungsgemeinschaft (DLRG) macht in ihrer Beschreibung der einzelnen Schwimmprüfungen deutlich, welche Fähigkeiten attestiert werden – und was die Abzeichen gerade nicht bedeuten. Das Seepferdchen-Abzeichen wird demnach an Frühschwimmerinnen und Frühschwimmer verliehen – und attestiert dementsprechend noch nicht, sicher und unbeaufsichtigt schwimmen zu können. Es versteht sich vielmehr als Abzeichen, das an diejenigen Kinder verliehen wird, die erste Grundfertigkeiten erlangt haben.

Eltern sollten sich folglich darüber im Klaren sein, dass das Bestehen der Prüfung nicht bedeutet, dass sie fortan kein Auge auf ihre schwimmenden Kinder mehr haben müsste. Hinsichtlich der elterlichen Aufsicht beim Schwimmen ändert sich mit dem Seepferdchen zunächst einmal nichts. Erst mit dem bronzenen Schwimmabzeichen, auch Freischwimmerinnen- oder Freischwimmerabzeichen genannt, ist die Fähigkeit zum sicheren Schwimmen belegt.

Dieses Abzeichen wiederum wird in der Regel erst deutlich später als das Seepferdchen erworben. Während der klassische Zeitraum zum Erwerb des Bronzeabzeichens in der Regel im Laufe der Grundschulzeit erworben wird, steht die Prüfung zum silbernen Abzeichen meist erst in der weiterführenden Schule an.

Genügt das Seepferchenabzeichen?

Weiterentwicklung fördern

Das macht auch deutlich, dass der Schwimmunterricht und das Erlernen der Schwimmfähigkeit mit dem Ablegen der Seepferdchen-Prüfung noch nicht beendet sind und nicht beendet werden sollten. Sollen die Kinder zu sicheren Schwimmerinnen und Schwimmern werden, die Gefahren im Wasser gut einschätzen, mit ihren Kräften haushalten und herausfordernde Situationen meistern können, müssen sie die bis zum Seepferdchen erworbenen Grundkompetenzen ausbauen.

Wer sich fragt mit welchen Alter er sein Kind zum Schwimmkurs schicken sollte, erhält hier die Antwort.

An Eltern und Schule ist damit die Aufgabe gestellt, einen schwierigen Balanceakt zu schaffen: Die Leistung, die mit dem Bestehen der Seepferdchen-Prüfung erbracht werde, muss anerkannt, aber nicht überschätzt werden – und das muss auch noch den Kindern vermittelt werden.

Wichtig ist hier vor allem eine offene Kommunikation: Die Leistung, die die Kinder erbracht haben, ist anerkennenswert und sie sind berechtigterweise stolz auf das Abzeichen, das sie nun mit sich herumtragen dürfen; aber all das bedeutet noch nicht, dass sie nun alleine schwimmen sollten oder könnten. Meist – und das ist die positive Nachricht – ist das im Alter, in welchem die Seepferdchen-Prüfung abgelegt wird, auch noch kein allzu großer Wunsch, sodass diesbezügliche Konflikte selten sind.

Wenn du dein Kind zu weiteren Schwimmkursen motivieren willst, dass hilft dabei ein kleines Geschenk zur bestandenen Schwimmprüfung.